Dienstag, 25. April 2017

Meer




Blaue Weiten brechen an den Strand.
tausend Strahlen
leuchten in den Wellen.
Ich verlier mich, im Geschrei der grellen
Möwen, in dem gischtgewälzten Sand.

Ach, du Meer, wie liegst du in der Zeit,
wohl gebettet,
an die Welt gebunden.
Zählst in weißen Nächten nicht die Stunden,
bist gefangen in der Ewigkeit.

Meine Zeit ist endlich und schon spät.
Doch die Seele
- jung, schon bitter schauert
von dem Irgendwann, das in mir lauert,
wo kein Nachtgestirn mehr kommt und geht.

Wieg dich schäumend, tosend, bis zum Grund,
in dem endlos
Währen der Gezeiten.
Lass dich abendlich vom Mond begleiten
auf dein Wellen übers Erdenrund.

Werde dich aus einer andren Welt
sicherlich
als Brise wieder finden,
mich im Flug um deine Weiten winden,
ewiglich, solang es mir gefällt.

©Lisa Nicolis